Dieses Bild ist ein verkapptes Selbstportrait, da eine weiblich anmutende Figur mit Stock, sowie Modelle aus Singers Atelier als Schattenrisse vor farbiger Kachelwand in ihm auftreten. Sein Lebensbezug ist jedoch...
Dieses Bild ist ein verkapptes Selbstportrait, da eine weiblich anmutende Figur mit Stock, sowie Modelle aus Singers Atelier als Schattenrisse vor farbiger Kachelwand in ihm auftreten. Sein Lebensbezug ist jedoch negativ, denn Leben wird in ihm zu etwas Abwesenden erklärt, das zwar durchaus seine Schatten wirft, aber nicht unmittelbar repräsentiert werden kann. Und umgekehrt erweist sich Repräsentation in diesem Bild als etwas durch Entzug Gekennzeichnetes. Mit seinem Rastermotiv in Pink-Lila-Orange und Blau-Tönen greift es zudem auf das Emblem einer modernistischen Ambition zurück, die mithilfe des Rasters jeglichen Lebensbezug und Narration in der Malerei unterbinden wollte. Bei Singer wird hingegen deutlich, dass auch ein unscharfes Raster durchaus erzählende Momente und Lebenswirklichkeiten in sich aufnehmen kann. Schon indem es beispielsweise die Möglichkeit seiner kontinuierlichen Ausbreitung über das Bild hinaus suggeriert, sprengt es seinen Rahmen. Auch dem modernistischen Credo, dass die Hierarchie zwischen Figur und Grund mithilfe des Rasters aufgehoben würde, setzt dieses Bild mit seiner 3D-Räumlichkeit einen vitalen Illusionismus entgegen. (Isabelle Graw Begleittext)
“I am not really interested in using paint brushes, and never have been, so I guess I am trying to figure out how to make a painting without that methodology,” Singer says. “When you look at a painting, you are perceiving people’s decision-making, you are seeing process behind how things are made or thought of or realized, so the way you make a painting carries with it most of its meaning.”